Weltenbummler Abschlussveranstaltung

Weltenbummler Abschlussveranstaltung

01 Dezember 2020
Erfolgreiche Entdeckungsreise durch den Oberrhein
Mehr als 3.000 Nutzerinnen und Nutzer, 119 fortgebildete Lehrkräfte und 504 von den Schulklassen neu erstellte Inhalte in drei Jahren sowie Auszeichnungen und Anerkennung auf europäischer Ebene: Zum Ende des INTERREG V A Oberrhein-Projektes zogen die Projektpartner des pädagogischen Onlinespiels Weltenbummler – Passe-Partout in ihrer (digitalen) Abschlussveranstaltung am 1. Dezember eine durchweg positive Bilanz. Dabei entsprechen die Zahlen nur einer Zwischenbilanz, denn die Entdeckungsreise durch die grenzüberschreitende Oberrheinregion und das spielerische Anwenden der Fremdsprache bleiben weiterhin möglich. Unter www.mein-weltenbummler.eu bleibt der Weltenbummler auch über das Ende der EU-Finanzierung hinaus weiterhin kostenlos online verfügbar.
 
Digitale Abschlussveranstaltung
Die 29 Teilnehmenden der Abschlussveranstaltung erhielten Einblick in die verschiedenen Aspekte des Projektes, das 2017 - auf Vorschlag von Schülerinnen und Schülern und unter Projektträgerschaft des EVTZ Eurodistrikt PAMINA – von der Brettspielvorlage zum Onlinespiel entwickelt wurde. Verantwortlich für die Entwicklung von Grafik und Quellcode war dabei Réseau Canopé, das den deutschen Medienzentren ähnelt.

Dessen stellvertretender Leiter in der Region Grand Est, Yves Schneider, fasste die Vorteile des Spieles wie folgt zusammen: „Der Weltenbummler ermöglicht spielerisch, die Sprache und Kultur des Oberrheins zu vermitteln - ob in der Klasse oder besonders derzeit im Online-Unterricht. Das Projekt hat ein dauerhaftes, interaktives und lebendiges Netzwerk der Lernenden geschaffen und öffnet Perspektiven, die weit darüber hinausgehen.“

Dies bestätigte Lehrerin Nicola Becht von der Oberwaldschule Aue Karlsruhe in einem kurzen Videobeitrag: „Der allergrößte Pluspunkt des Weltenbummlers ist dieses über die eigene Grenze Hinausschauen […]. Das hat eine Neugier entfacht für das Nachbarland, die natürlich auch reizt, die Sprache zu lernen.“ Das Video war 2018 bei einer grenzüberschreitenden Klassenbegegnung im Rahmen des Projektes entstanden: Schülerinnen und Schüler der Oberwaldschule Aue Karlsruhe und der Ecole primaire Robert Schuman im elsässischen Brumath hatten im Naturschutzzentrum Karlsruhe Rappenwört gemeinsam zahlreiche Tierarten sowie den Wasserkreislauf kennengelernt. Im Anschluss an die Begegnung erstellten sie dann neue Aufgaben, z.B. zu den verschiedenen Geweihformen der Tiere. Diese Aufgaben können nun im Onlinespiel von anderen Kindern gelöst werden, wenn sie auf ihrer virtuellen Reise nach Karlsruhe kommen.

Beim Aufgabenerstellen taten sich seit Projektbeginn besonders die Schülerinnen und Schüler der Champagnat Schule im südelsässischen Issenheim sowie der Schlossbergschule in Bühl-Neusatz hervor, die zahlreiche Aufgaben erstellten. Auch in Zukunft können Schulklassen den Weltenbummler erweitern, indem sie neue Aufgaben zu den verschiedenen Orten am Oberrhein hinzufügen.
 
Anerkennung auf europäischer Ebene und der Projektpartner
Dieser partizipatorische Ansatz ist wohl auch die Besonderheit, die zur großen Anerkennung des Projektes auf europäischer Ebene führt und über die Rémi Bertrand, Präsident des EVTZ Eurodistrikt PAMINA, sich freute: „Für das Projekt wurde der Eurodistrikt PAMINA dieses Jahr mit dem EGTC award ausgezeichnet und es ist Teil unserer Strategie für grenzüberschreitenden Bildung und Beschäftigung, die 2018 das Sail of Papenburg für grenzüberschreitende Verdienste verliehen bekommen hat. Es handelt sich um ein Modellprojekt, das auch in anderen Grenzregionen anwendbar ist, und so zu einem Zusammenwachsen Europas beiträgt.“

Auch die verschiedenen Projektpartnerinnen und Projektpartner hoben den Mehrwert des pädagogischen Onlinespieles hervor. So Stephanie Heieck, Vorsitzende der AG Bildung der Oberrheinkonferenz und Vertreterin des Bildungsministeriums Rheinland-Pfalz und der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD): „Der Weltenbummler ist ein motivierendes digitales, nachhaltiges Lernspiel, welches Kindern ab acht Jahren kulturelle Sehenswürdigkeiten und Persönlichkeiten nahebringt, Identifikation ermöglicht, Eigeninitiative fördert und gleichsam die Sprachkompetenz spielerisch erweitert, mit dem Effekt, dass geforderte Kompetenzen in unterschiedlichen Lernbereichen ohne zusätzlichen Mehraufwand bedient werden können.“

Und Christiane Rabe-Vogt, Referentin für grenzüberschreitende Zusammenarbeit am Regierungspräsidium Freiburg, ergänzte: „Medienerziehung hat Hochkonjunktur und der Weltenbummler ist ein - inzwischen händeringend an den Schulen gesuchtes - digitales Spiel mit Topinhalten und wird von entsprechenden zielführenden Online-Seminaren begleitet. Das Spiel ist ganzheitlich, vernetzt, kindgemäß, selbsterklärend und bildungsplankonform.“

Patrice Harster, Geschäftsführer des EVTZ Eurodistrikt PAMINA, betonte bei der Veranstaltung abschließend, dass diese Abschlussveranstaltung keineswegs den Projektabschluss, sondern lediglich das Ende der EU-Finanzierung im Rahmen des INTERREG V A Oberrhein Projektes bedeute. Er freute sich außerdem auf zahlreiche weitere Klassen, die mit dem Weltenbummler die grenzüberschreitende Region entdecken, und andere europäische Grenzregionen, die das Konzept für eine Förderung der Mehrsprachigkeit übernehmen können.

Das Programm der Veranstaltung finden Sie hier.
 
Zurück