Versammlung des Eurodistrikt PAMINA im Landratsamt Karlsruhe: die Zukunft der deutsch-französischen Grenzregion und Europas fest im Blick

Versammlung des Eurodistrikt PAMINA im Landratsamt Karlsruhe: die Zukunft der deutsch-französischen Grenzregion und Europas fest im Blick

08 Juni 2018
Am  8. Juni 2018 tagte der EVTZ Eurodistrikt PAMINA unter der Leitung des Präsidenten Rémi Bertrand und die Vielfalt der besprochenen Themen zeigte erneut, dass der Eurodistrikt am Plusschlag der deutsch-französischen Zusammenarbeit und des europäischen Fortschritt arbeitet. Auf der Tagesordnung standen nicht nur der Beitritt neuer Mitglieder, sondern auch der Fortschritt der Mobilitätsprojekte und der Beitrag des Eurodistrikt PAMINA zur Revision des Elysée-Vertrags.
 
Vier neue Mitglieder im Eurodistrikt PAMINA
Der EVTZ Eurodistrikt PAMINA freut sich, vier neue Mitglieder begrüßen zu dürfen. Die vier französischen Communautés de Communes (eine Art Gemeindeverbund) Pays de Wissembourg, Pays Rhénan, Sauer-Pechelbronn und L'Outre Forêt hatten bereits 2017 einen Beitrittsantrag gestellt. Aufgrund ihrer Vergrößerung in den vorherigen Jahren und ihrer Rolle als wichtige Akteure in Tourismus und wirtschaftlicher Entwicklung ist der Beitritt zum Eurodistrikt PAMINA ein logischer Schritt. Damit kann nun auf Ebene der Gemeinden eine starke grenzüberschreitende Partnerschaft vor allem im Bereich Tourismus aufgebaut werden.
 
Reaktivierung der grenzüberschreitenden Bahnstrecke stößt europaweit auf Interesse
Der Geschäftsführer Dr. Harster freute sich, den Mitgliedern bekannt zu geben, dass am Tag vor der Versammlung die Studie der Europäischen Kommission zu den sogenannten Missing
Links, also fehlenden grenzüberschreitenden Bahnstrecken in ganz Europa, veröffentlicht wurde. Die Bahnstrecke Saarbrücken-Haguenau-Rastatt-Karlsruhe wird darin als Strecke mit hohem Potential unter den ersten 15 von 365 identifizierten fehlenden Verbindungen aufgeführt. Durch die Aufführung der Bahnstrecke in dieser Studie steigen die Möglichkeiten für die Finanzierung auf europäischer Ebene. Fast zeitgleich wurde die Reaktivierung der Bahnstrecke als eines von zwei Projekten ausgewählt, die bei der European Week of Regions and Cities im Oktober diesen Jahres in Brüssel präsentiert werden. Der Karlsruher Oberbürgermeister Dr. Mentrup zeigte sich ob der neu gewonnen Dynamik des Projekts sehr erfreut. Das wachsende Interesse an grenzüberschreitender Mobilität, so Dr. Mentrup, zeige sich durch die immer stärkere grenzüberschreitende Vernetzung einzelner Mobilitätsprojekte, wie die Urban Agenda Karlsruhe oder die Grenelle des Mobilités in Strasbourg, und sei vorwiegend dem Einsatz des Eurodistrikts zu verdanken. Die kommende Machbarkeitsstudie soll nun verschiedene Szenarien entwickeln, wie die grenzüberschreitende Mobilität im PAMINA-Raum nachhaltig und effizient gestaltet werden kann.

 
Beitrag zum Elysée-Vertrag: eine Chance für die Grenzregion
Der Elysée-Vertrag zwischen der deutschen und französischen Regierung soll bis zum Ende des Jahres überarbeitet und erneuert werden. Die Grenzregionen spielen hierbei eine zentrale Rolle, da sie die deutsch-französische Freundschaft täglich mitgestalten. Der Eurodistrikt PAMINA, der aus 30 Jahren Erfahrung in grenzüberschreitender Kooperation
schöpfen kann, wird deshalb Vorschläge für das grenzübergreifende Kapitel des neuen Elysée-Vertrags einreichen. Diesen Vorschlägen stimmte die Versammlung einstimmig zu und zeigte damit, dass die Mitglieder des Eurodistrikt PAMINA im Interesse eines gemeinsamen starken grenzüberschreitenden Raum an einem Strang ziehen. Rémi Bertrand hob hervor, dass der Eurodistrikt PAMINA in Zeiten wachsender Bewegungen gegen Europa die Chance für ein klares pro-europäisches Zeichen nutzen muss. Ohne den gegenseitigen Respekt der Akteure, der die Partnerschaft im Eurodistrikt PAMINA prägt, wäre eine erfolgreiche  grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Sinne der Bewohner der Grenzregion nicht möglich.
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